Hallo Ihr Lieben,
heute kommt der Blog-Eintrag wieder deutlich früher. Das liebt aber im Wesentlichen daran, dass wir heute eine eher kürzere Tour geplant hatten, da Elisa heute Abend noch – wie jeden Dienstag – ihre Fortbildung macht.
Wir haben festgestellt, dass der Pooltag gestern eine gute Idee war – denn heute ist es am Hotel wieder eher wolkig. Wie leider recht häufig. Die Ostseite der Insel ist zwar wasserreicher, aber leider auch recht häufig Wolkenverhangen und recht windig. Die Westseite ist also deutlich eher „mein Ding“.
Nach dem Frühstück ging es dann über den Süden der Insel auch in den Südwesten zum Besucherzentrum für die Vulkanröhren bei Las Manchas. Da waren wir vor ein paar Tagen schonmal, aber die Dame vom Empfang hatte uns empfohlen, deutlich früher zu kommen, weil dann im Eintritt auch die Besichtigung der deutlich größeren Höhle enthalten ist.
Im Besucherzentrum selbst haben wir nichts fotografiert, aber im Kellergeschoss liegt der Eingang zu einem kleinen Abschnitt der Vulkanröhre, den man von dort bequem und sogar mit dem Rollstuhl erreichen kann. Wir wurden von einem „Ranger“ begleitet, der einiges zu Vulkanen und der vulkanischen Aktivität auf La Palma erzählt hat.
Diese Vulkanröhren – oder hier auf La Palma „Canos de Fuego“ genannt – entstehen unterhalb der Lavaflüsse. Die Oberfläche der Flüsse erstarrt, während darunter noch über 1000°C heiße Lava fließt. Irgendwann fließt die Lava ab und es bleiben eben röhren übrig. Allerdings kann das nur bei einem von zwei Lavatypen so geschehen. Sogenannte A´a-Lava (ja, die heißt wirklich so – der Name kommt aus dem Hawaiianischen) ist sehr porös und brüchig, bildet eher Brocken. Sie eignet sich daher nicht zur Röhrenbildung. Anders ist die Pahoehoe-Lava. Die ist eher zähflüssig und bildet fließende Strukturen, wie zum Beispiel die Röhren.
Nach dem Besucherzentrum sind wir dann noch mit unserem Führer in die Cueva de Las Palomas, die größere der beiden Vulkanröhren abgestiegen. Die ist nicht so gut erschlossen und man kommt nur mit Führer und Halm da rein. Auf dem Weg dahin hat uns der Guide noch erklärt, dass es auf La Palma nur zwei Vulkane gibt. Den großen im Norden, der die Caldera de Taburiente gebildet hat und seit mehr als hunderttausend Jahren inaktiv ist, und den, der die Südinsel gebildet hat und bis heute aktiv ist. Alle Vulkanausbrüche im Süden, einschließlich des neuesten von 2021, kommen aus diesem zweiten Vulkan. Das wussten wir so auch nicht, wie dachten immer, das wären alles einzelne Vulkane.
Auch spannend: bis 2021 war die Umgebung des Besucherzentrums (vulkan-)felsig – eben der Lavafluss von 1945. Seit 2021 ist die ganze Gegend von einer dicken Ascheschicht bedeckt, obwohl sie nicht zum direkten Einflussgebiet des neuen Ausbruchs gehört. Wie dick, kann man hier schön sehen:
Und hier sieht man schön die unterschiedlichen Lavatypen: vorne A´a, hinten Pahoehoe.
Der Abstieg in die Höhle ist eine natürliche Eruption. Die Lava hat sich unten in der Röhre gestaut und so lange Druck aufgebaut, bis es eine Explosion gab. Anschließend hat sich nur eine ganz dünne Haut gebildet, bevor die Lava abgeflossen ist. Sie ist nur wenige Zentimeter dick und wurde auf die harte Tour gefunden – es sind Leute drauf rumgelaufen und haben „gemerkt“, dass der Stein die nicht trägt.
Hier sieht man eine sehr seltene Konstellation: drei unvollständige Röhrenverschlüsse. Ganz oben den roten, darunter den dicken grauen und ganz unten nochmal einen sehr dünnen, der es aber auch nicht ganz geschafft hat.
Zum Abschluss der Tour sind wir nochmal nach Los Llanos gefahren. Dort hatten wir vor 6 Jahren einen sehr schönen Park gefunden, den wir Michi nicht vorenthalten wollten.
Anschließend ging es dann zurück ins Hotel. Wie gesagt: Elisa musste ja pünktlich für ihre Weiterbildung sein.
Michi und ich haben uns dann noch ein wenig an den Pool gelegt, wobei es dafür eigentlich leider etwas zu frisch ist. Wir haben immernoch Wolken und einen recht frischen Wind. Wir sind dann noch eine Runde in den Pool gegangen, dann unter die warme Dusche gesprungen und sitzen jetzt entspannt mit einem Barraquito an der Bar. Wenn Elisa um sieben runterkommt, gibt es bestimmt wieder ein leckeres Abendessen. (Nach dem Urlaub ist erstmal Diät angesagt! 😂)
Morgen wollten wir eigentlich die Vulkanroute laufen, aber dafür brauchen wir ein zweites Auto (um vom Endpunkt wieder an den Start zu kommen – ein kleines Auto zu mieten ist das wesentlich günstiger als ein Taxi zu nehmen). Und das müssen wir – wie wir heute erfahren haben – mindestens 20 Stunden im Voraus buchen. 🙄 Also Vulkanroute erst übermorgen. 😉 Was wir morgen machen, müssen wir dann heute Abend noch diskutieren. Wir werden was finden…
So, dann Euch allen wie immer einen schönen Abend! Bis morgen!